Warum Breitreifen?
und anschließendes tieferlegen und verspoilern ...

Mal abgesehen von der schöneren Optik bringt die breite eine Reihe technischer Vorteile:
Die Reifentragfähigkeit beispielsweise ist ganz wesentlich vom Luftvolumen des Reifens abhängig.
Wenn das Luftvolumen durch gerninge Querschnittsverhältnisse reduziert wird,
muss es über eine größere Reifengesamtbreite wieder kompensiert werde,
falls kein Tragfähigkeitsverlust eintreten soll.
Durch die niedrigen Reifenflanken ergeben sich zwischen reifen und Felge kürzere verformungwege,
was sich in einer besseren Lenkpräzision bemerkbar macht.
Aus dem gleichen Grund sind die Schräglaufwinkel von Breitreifen bei vergleichbaren Seitenkräften deutlich kleiner.
die geringere Wulsthöhe führt außerdem dazu, dass Breitreifen, insbesondere bei hoher Geschwindigkeit,
einen geringeren Rollwidestand haben als "konventionelle" Reifenquerschnitte.
( bei einem Lenkeinschlag von 1,0° hat ein Serie 80 Rollwiderstand von beispielsweise 16,1 0/00 RR
und ein Serie 60 nur 13,1 0/00 RR
ein SR/80 hat bei einer Geschwindigkeitvon 160 einen RR von 15,5 0/00 und ein HR/60 von 12,3 0/00 )
Aber auch bei Schräglauf des Reifens, also bei Kurvenfahrt, ist der Rollwiderstand für den Breitreifen geringer.
Ein zweiter technischer Grund, der für eine Verbreiterung nicht nur des Reifens, sondern auch der lauffläche spricht,
ist das Bemühen, die eigentliche Kontaktfläche zwischen Fahrzeug und Fahrbahn zu vergrößern.
Sie ist es schließlich, die alle fahrdynamischen Kräfte, ob es sich nun um Vortrieb, Seitenführung oder Bremskräfte handelt,
auf den Boden bringen muss. Und entgegen der klassischen Physik sagt die erweiterte Reibungstheorie, dass dies umso besser möglich ist,
je mehr Aufstandsfläche zur Verfügung steht. Denn mehr Aufstandsfläche ergibt bei gleicher Radlast geringere Aufstandsdrücke.
Geringere spezifische Belastung wiederum, und nichts anderes ist der Auftsnadsdruck, führt zu einem höheren Reibwert der Gummimischung.
Breitreifen verbessern also die Kraftübertragung zwischen Rädern und Fahrbahn, dadurch werden Beschleunigung-
und Bremsleistung besser, die möglischen Kurvengeschwindigkeiten steigen an.
Vorteile werden in der Technik immer auch durch Nachteile erkauft. Dies gilt natürlichauch für Breitreifen, insbesondere für solche mit extrem niedrigen Querschnitt.
abgesehen vom schlechteren Federrungs- und Abrollkomfort, dessen Ursachen einmal in der härteren Lauffläche, zum anderen in der kürzeren und steiferen Flanke zu suchen sind,
gibt es auch eine Reihe fahrdynamischer Nachteile. So wird der Geradeauslauf schlechter und die Lämgsfugempfindlichkeit nimmt zu.
Auch die Aquaplaninggefahr, oft durch ausgeklügelte Profilkonstruktionen gemindert, nimmt mit abnehmender Profiltiefe stark zu.
Schließlich erhöhen Breitreifen auch den Luftwiderstand und Auftrieb, was nach Möglichkeit durch entsprechende Maßnahmen wie Tiefersetzen oder aerodynamische Hilfsmittel wieder kompensiert werden sollte.

Quelle: Gerd Hack