Zylinderkopfdichtung auswechseln

[Hennes]

Moin moin,

normalerweise verbastele ich hauptsächlich die Franzosen, aber nun hat sich auch ein sehr gut erhaltener '99er Astra-G Kombi auf meinen Hof eingefunden. 245.000 km runter und verbraucht beinahe mehr Kühlwasser, als Benzin. Der Vorbesitzer hatte das Ding schon in der Werkstatt, wo es hieß "Zylinderkopfdichtung ist undicht, kostet 1.500,- €", womit das Ding dann bei mir abgestellt wurde: "Da! Nimm's oder verschrotte es."

Ein perfektes Opfer für eine Lehrstunde in Zylinderkopf-Operation bei einem Opel. Wenn's funktioniert ist's gut, wenn nicht, habe ich immerhin was gelernt. Und damit zur Quizfrage an die Astra-G Geübten: Hat jemand vielleicht schon so eine Art Check- und Procedure-Liste, zum Wechseln der Dichtung? Das kniffligste ist, so meine Erfahrung, immer das Synchronisieren der Ventilsteuerung beim Zusammenbau. Ich habe hier und auch bei YouTube schon gesucht, aber nichts wirklich detailliertes gefunden. Aber selbst die Franzosen lassen sich immer wieder neue Gemeinheiten auch an anderen Stellen einfallen, damit ein Gang zur Werkstatt erforderlich ist. Bin also für jeden Hinweis auf etwaige Bösartigkeiten dankbar.

Ich werde den Zylinderkopf dann auch gleich vermessen und ggf. planen; ich habe keine Ahnung, ob und wie lange der Vorbesitzer das Ding ohne ausreichend Kühlwasser gefahren hat.

Viele Grüße
Hennes

[batja]

Welcher Motor?

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[Hennes]

Ooops, ich dachte, mit X16XEL wäre das eindeutig. Ich bitte um Nachsicht, mir ist die Opel-Nomenklatur noch nicht so geläufig.

Das ist ein '99er 1.6l 16V ecotec 4-Zyl Benziner, 74 kW, "SCHADSTOFFARM D3" (lt. Schein), darf aber Euro-4 Zeichen haben.
Falls noch weitere Daten fehlen, nur zu :D

Hennes

[fusinoco]

Das ist kein Euro-4 Zeichen, nur weil man ne grüne Plakette bekommt. D3 ist nichts anderes wie Euro 2 Abgasnorm.

[thedk]

Spielt doch keine Rolle welche Abgasnorm ^^ X16XEL ist mehr als ausreichend für deine Frage, helfen kann ich dir aber leider nicht.

[Opel Joker]

Also eigentlich gibt es da keine besonderen Arbeitsschritte, welche nicht auch bei jedem anderen 16V Motor gelten würden?!
Du solltest dir vielleicht diese Nockenwellenarretierung besorgen oder passend selber bauen und vor dem Ausbau einsetzen, aber an sich sind an den Nockenwellenrädern und der Kurbelwelle Markierungen, so dass man im Normalfall nichts falsch machen kann...;)

Kopf vermessen und abziehen lassen hattest du ja geschrieben, dann noch ne neue Wasserpumpe und nen neuen Zahnriemensatz und gut.

[G-Peter]

Habs beim 8v vor 6 Monaten zum ersten Mal selbst gemacht.
Und wenn man das Werkzeug und die Zeit hat sehe ich da kein großes Problem.
Bei YouTube gibt es sicher auch was dazu.
Bzw. mit einem Schrauberhandbuch Schritt für Schritt durcharbeiten, so hab ichs kombiniert.
Und danach kann man es einfach .

[Hennes]

Hallo G-Peter,

welches Schrauberhandbuch kannst du denn empfehlen? Ich habe bei meinen Franzosen auch das meiste durch Versuch und Irrtum gelernt.
Bei YouTube habe ich leider nichts spezielles zu diesem Motor gefunden. Aber wenn da keine Opel-Überraschungen auf mich warten, sollte das zu machen sein.
Die Wasserpumpe ist wohl erst neu (nicht mal ein Jahr her), aber den Zahnriemensatz werde ich wohl auch tauschen.

Viele Grüße
Hennes

[G-Peter]

Ich hab das"So wirds gemacht", das hat gut geholfen.
Gutes Video zum 1.6er 8v mit 75Ps gibt's bei YouTube.
Das kann ich auf jeden Fall empfehlen.
Nach Bildern googeln hilft auch.
Und dieses Arretierungwerkzeug für die NWR zu montieren ist eh ein Klacks, und der Rest ist vom machen her kompatibel wenn man das System mal verstanden hat.
Ältere Opel wie auch die unseren sind in der Regel relativ Schrauberfreundlich.
Ich hatte Mal einen Twingo und trotz einfachster Technik, war der stellenweise schon etwas verhext.
Noch schlimmer geht's meinem Kollegen mit seinem Clio llll tce
Beim Astra macht das alles noch relativ viel Spaß...

[Hennes]

Danke, habe mir das Buch gleich mal bei Amazon bestellt. Deinen Ausführungen nach, muss der Umstieg von den Franzosen auf Opel ja recht unkompliziert sein.
Nun ja, ich werde sehen, was mich da erwartet.

Vielen Dank erst einmal
Hennes

[Weini]

Wenn du den Zylinderkopf runter genomen hast, ist die Überlegung gleich die Ventilschaftdichtungen zuwechsen. diese dürften noch die ersten sein. Da der X16XEL ohnehin ein Ölfresser sein kann ist dies durchaus ratsam.

Zur Wasserpumpe, auch wenn diese erst ein Jahr alt ist, kann ein neuer Zahnriemen die Wasserpumpe schädigen.

Hast du schon öfter an Motoren selber geschraubt? dann würde sich ein blick auf die Zylinder und die Kolbenringe lohnen.

Bei Ebay hatte ich letztens einen AT-Motor gesehen. Original AT-Teil von Opel für unter 1000,-€

[Hennes]

Hallo Weini,

ja, ich schraube öfter an Motoren, allerdings mehr Citroen, Peugeot und Renault.

Ich verstehe die Bastelei am Opel mehr als Übungsaufgabe, um auch mal was anderes kennen zu lernen.
Ich habe eigentlich nur vor, den Kopf abzumontieren, zu vermessen und ggf. zu planen. Alles säubern, einen neuen Dichtungssatz rauf und wieder zuschrauben. Ich wollte da nicht Unmengen an Zeit investieren, sondern nur mal einen Blick über den Tellerrand machen. Wenn er wieder läuft, ist's gut, wenn nicht, auch okay. Allerdings hat das Ding mit 18 Jahren noch nicht einen einzigen Rostfleck, was wiederum eine Investition sein könnte

Was den Ölverbrauch angeht, so sagte mir der Vorbesitzer, dass alle 3000km ein Liter Öl fällig waren. Ich kenne Opel noch nicht, aber bei den Franzosen sind 1l auf 3000km bei einem 250.000km Fahrzeug beinahe nichts; da habe ich schon ganz andere Ölfresser kennen gelernt.

Viele Grüße
Hennes

[Hennes]

Hallo zusammen,

heute habe ich mich endlich mal an den Astra gemacht und ihn auf meinen "Bastelplatz" gerollt. Dort wo er stand, musste ich mit einem Eimer Sand erstmal die Ölspuren beseitigen.

Nach dem Aufbocken zeigte eine erste Sichtung bereits, dass die Ventildeckeldichtung undicht ist; über dem Auspuffkrümmer glänzte schon das schwarze Gold am Zylinder #3. Eine Sichtung von unten zeigte, dass eigentlich so ziemlich alles mit Öl bedeckt war; sogar vom Klimakompressor tropfte es runter.

Also flugs den Keilrippenriemen runter, den Zahnriemen freigelegt und gestaunt: Opel hat wirklich (von den beiden Nockenwellen abgesehen) jedem Zahnrad eine eigene Art Schraube gegeben. Das nenne ich mal kreativ :shock:

Dann den Kabelbaum abmontiert, alle Schläuche ab und ganz laut fluchen: Beim Abziehen des Schlauches, der zum Kühlwasserbehälterdeckel führt, habe ich am Motor ein Plastikteil abgerissen. Und ärgern, und ärgern. :evil::evil::evil:

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Dieses L-förmige Teil im Bild. Bekommt man das irgendwo nach? Kennt jemand die Teilenummer? Ich habe nun echt nicht damit gerechnet, dass da Plastik verbaut wurde.

Jetzt muss ich sowieso erstmal wieder Materialpause machen, weil ich noch ein paar Nüsse brauche, um diese Spritverteilschiene an den Einlassventilen abzuschrauben. Weder mit den 1/2" Dingern, noch mit den Ringschlüsseln komme ich da gescheit ran.

Viele Grüße
Hennes

[Weini]

Das ist das Thermostatgehäuse. Ist ein komplettes teil mit dem Thermostat.

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[Hennes]

Hallo Weini,

danke für die schnelle Auskunft, hab's gleich bei eBay bestellt. Hatte mit größeren Kosten gerechnet, aber das geht ja noch.

Eine Sache gibt mir aber dennoch zu denken: Ich hatte mir ja auch das Buch "So wird's gemacht" gekauft, und da las ich auf Seite 187 oben:

"Zylinderkopf und Motorblock mit Stahllineal auf Planheit prüfen. Achtung: Der Zylinderkopf darf nicht plangeschliffen werden".

Nanu? Darf er nicht? Ich meine, noch habe ich das Ding nicht ab, aber wenn ich nun feststelle, dass das Ding verzogen ist, weil die Fahrt ohne Kühlmittel doch ihre Spuren hinterlassen hat, brauche ich dann einen komplett neuen Zylinderkopf? Kennst du den Grund dafür, dass der nicht geschliffen werden darf?

Viele Grüße
Hennes

[misterY]

Das kann getrost ignoriert werden. Offiziell darf man das bei keinen Opel Zylinderkopf. Laut meinem Motorenbauer gilt das mindestens auch für VW. M