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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Z20LET Kupplungsproblem/ Rutschen der Kupplung



Sir-Lars
29.11.2015, 18:07
Tach Leute

Folgendes Problem. Fahre einen 2003er G OPC Caravan (Serie) mit aktuell 93tkm. War vor zwei Wochen mit
dem Kombi in Holland (ca. 300km/Tour), mit Beladung (Kofferaum voll, 3 Personen). Bei einem Überholvorgang
im 5. Gang ist mir dann aufgefallen das ab circa 3500 U/min die Drehzahl hochging aber der Wagen nicht beschleunigte. Klares
Zeichen für ne rutschende Kupplung eigentlich . Konnte den Fehler auch reproduzieren (3 Gang, 4 Gang Volllast). Der Schleifpunkt war auch recht weit oben d.h. fast am Ende des Pedals. Habe dann eine neue Kupplung (LUK) samt Druckplatte und Ausrücklager eingebaut. Schwungrad sah gut aus, keine Risse oder Verglasung sichtbar. Kein Ölverlust seitens Getriebe oder KW Simmering, Kupplung dementsprechend auch nicht verölt. Beim Ausbau fiel mir ndann schin auf das die Kupplung noch gar nicht so schlecht aussieht in Bezug auf Abnutzung. Naja, nachdem ich dann die neue verbaut hatte, sowie mehrere Durchgänge Entlüften durchgeführt hatte, war Zeit für die Probefahrt. Schleifpunkt gut, Kupplung kommt jetzt recht früh (so wie es bei einer neuen seien soll). Was mir auffiel war, dass das Kupplungspedal sehr weich ist und es sich auch sehr leicht betätigen lässt. Trotz erneutem Entlüften (Mit gerät und mit Pumpen am Pedal) keine Verbesserung. Kupplung rutscht immer noch bei circa 3500 U/min. Bin ein wenig ratlos was da los seien soll??? Nehmerzylinder? Ladedruckproblem? Es geht keine TC-Leuchte an, ich habe halt wie bei einer verschlissenen Kupplung, dass die bei ca. 3500U/min rutscht.

Tomahawk
29.11.2015, 22:39
Das Ausrücklager hast du nicht gewechselt? Wäre noch so ne Idee

Gesendet von meinem D5503 mit Tapatalk

Averell
30.11.2015, 12:20
Wenn du Pech hast, taugt die neue Serienkupplung auch nicht mehr als die alte.
Das Baujahr ist dafür bekannt, dass die Kupplungen ab Werk schlechter waren.
Organische Sportkupplung hilft dauerhaft!
Ausrücklager hat damit nichts zu tun, entlastet muss die Kupplung greifen, sonst taugt die nichts!
Sicher, dass nicht mehr Drehmoment anliegt?

Sir-Lars
30.11.2015, 21:00
Also ich habe Druckplatte, Reibscheibe und natürlich auch das Ausrücklager erneuert. Ja, das Problem mit den schwächeren Kupplungen ist mir auch bekannt. Allerdings habe ich das Problem ja erst seit kurzem gehabt. Vorher war alles tutti, konnte problemlos durchbeschleunigen. Jetzt ist ne neue Kupplung drin die ergo auch mehr Belag hat und trotz alledem soll die jetzt schon durchrutschen? Das finde ich höchst merkwürdig. Motormäßig habe ich nichts verändert, bis auf ein Forge Umluftventil gegen das Serienmäßige getauscht und einen Pipercross Luftfilter eingesetzt. Vom Vorbesitzer war noch ein Powerrohr verbaut worden, was ich auch drin gelassen habe, alles weitere ist meines Wissenstandes Serie. Ich werde am Wochenende nochmal den Geberzylinder tauschen. Ich finde einfach das sich das Pedal zu leicht betätigen lässt, ,eventuell stimmt damit was nicht (Nur ne Vermutung) Starte dann nochmal nen Entlüftungsmarathon. Aber ansonsten weiß ich dann auch erstmal nicht weiter.

Dr.Hasenbein
30.11.2015, 21:12
Das hört sich alles normal an, was du beschreibst. Das gleiche hatte ich auch mit einer neuen Kupplung und einem gechippten Y20DTH. Das liegt daran, dass die Reibscheibe noch nicht voll aufliegt.
Nach spätestens 1000 km sollte das Problem beseitigt sein. Ich meine bei mir waren es 300 - 400 km.

Anfangs ist die neue Kupplung mehr gerutscht, als die alte Verschlissene. Wurde dann von Tag zu Tag besser.

Dr.Hasenbein
30.11.2015, 21:14
Das Pedal ging bei mir mit der neuen Kupplung übrigens so leicht, dass ich dachte, es ist garkeine Kupplung drin. Das ist aber Gewohnheit. Mittlerweile kommt mir die neue Kupplung genauso schwer, wie die alte vor. Kupplungen gehen mit zunehmendem Verschleiß immer schwerer. Deshalb geht ne neue Kupplung dann extrem leicht, im Gegensatz zur alten.

Wie gesagt, alles was du beschreibst, war bei mir exakt identisch.

Averell
30.11.2015, 21:25
Ich habe ja auch vor Kurzem eine Sportkupplung eingebaut - die lässt sich genauso leicht treten wie die alte.
Druckplatte ist aber doppelt verstärkt und die Reibscheibe hat sechs Federpakete, anstelle von vier.
Ja korrekt, einige hundert Kilometer "einfahren" ist nicht verkehrt, allerdings würde sowas auf einem Prüfstand sofort auffallen, soll heißen dass das eigentlich nicht die Regel sein kann!
Neue oder umgebaute Motoren werden ja auf der Rolle abgestimmt, also da sollte nichts rutschen.
Was ich mir nur noch vorstellen kann, dass evtl. der Geberzylinder nicht vollständig entlüftet und die Kupplung leicht getrennt wird?
Die Belagstärke war bei meiner rutschenden Kupplung auch noch ok, aber die Federpakete waren so fertig, dass die Federn rasselten - auf Block gegangen und kaputt!
Und wenn z. B. der Wellendichtring nicht undicht ist und somit kein Öl auf die Scheibe kommt - bin ich auch erstmal ratlos.
Zudem müsste dann Öl unter dem Auto zum Vorschein kommen - also das kann es nicht sein.

Sir-Lars
01.12.2015, 17:13
Ja, das mit dem Geberzylinder ist meine Vermutung. Entweder der lässt die Kupplung nicht ganz ran oder es ist wirklich noch irgendwo Luft drin. Eventuell zieht der ja Luft ( aber ohne Bremsflüssigkeitsverlust irgendwie nicht vorstellbar). Allerdings haben wir wirklich lange entlüftet und bestimmt 2 Liter durch gejagt mit Gerät und zusätzlich noch mit Pedalpumpen. Alles in mehreren Durchgängen. Ich werde am Samstag den Geberzylinder ausbauen und erneuern um mal zu schauen ob das was bringt. An das mit dem Einfahren habe ich auch schon gedacht aber war mir nicht sicher ob das seien kann? Normal sollte eine neue Kuplung doch schön Grip haben. Naja, trial and error würde ich sagen. Ich melde mich wenn ich neue Erkentnisse habe.

Gruß Lars

Weini
01.12.2015, 17:26
Wie sah denn die Schwungscheibe aus?

Glatte Oberfläche? Leichte Riefenbildung? Ververärbungen?

Ist der Nehmerzylinder (Zentralausrücklager) identisch mit dem Ausgebauten? Es gibt verschiedene Bauhöhen, ein zu großes Ausrücklager würde Druck auf die Kupplung ausüben...

Selbst kleinste Mengen Fett auf den Reibflächen ruinieren die Kupplung, weshalb eine Reinigung (z. B. mit Bremsenreiniger) der Flächen vor der Montage wichtig ist. Einige Hersteller schützen ihre Teile mit Wachspapier oder einem dünnen Ölfilm vor Korrosion.

Dr.Hasenbein
01.12.2015, 17:58
Das Rutschen kann prinzipiell zwei Faktoren haben:

1. Meine bereits beschriebene Problematik, dass die Reibfläche noch nicht voll aufliegt bzw. fett oder Öl von der Herstellung irgendwo sind. Das sollte sich nach paar 100 km beseitigen.

2. Ich habe selbst im Prototypenbau bei LuK gearbeitet und Kupplungen auf Prüfständen vermessen. Bedingt durch die Tellerfeder entsteht keine lineare Anpresskraft. Vereinfacht gesagt: Eine neue Kupplung hat kaum mehr Anpresskaft, als eine verschlissene Kupplung. Über die Lebendauer der Kupplung steigt dann die mögliche übetragbare Kraft und sinkt zum Schluss wieder, bis sie durchrutscht. Die maximale mögliche Übertragungskraft hat eine Kupplung bei ca. 1/4 des Verschleißes. Ab dann sinkt die Kraft wieder.
Somit kann es gut möglich sein, dass eine neue Kupplung erstmal rutscht, bis sie minimal Verschleiß hat. Das passiert in der Regel nur bei relativ schwach ausgelegten Kupplungen, die relativ am Limit arbeiten, wie evtl. beim Z20LET oder meinem Y20DTH (mit ca. 100 Nm mehr Drehmoment, als Serie).

In der Grafik wird die Anspresskraft (F), sowie die Ausrückkraft (Fa) dargestellt. Von links nach rechts ist quasi der Verschleißbereich.

Ich würde die Kupplung einfach so fahren und nichts unnötig tauschen. Schaue, dass die Kupplung jetzt nicht permanent am Rutschen ist und somit verglast. In ein paar 100 km wird das Problem erledigt sein. Ich hatte wirklich exakt die gleichen Symptome.

Edit: Grafik war falsch!

Dr.Hasenbein
01.12.2015, 21:34
Entschuldigt bitte. Ich hatte die Grafik total falsch interpretiert. Das ändert aber nichts an meiner Aussage. Jetzt sollte auch meine Aussage verständlich sein. (siehe neue Grafik)

Je nach Federrate hat die Kupplung bei 1/4 bis 1/3 die maximal mögliche Kraftübertragung. Das ist eben die besondere Eigenschaft der Tellerfeder.

Dr.Hasenbein
01.12.2015, 21:49
Jetzt müsste auch klar sein, weshalb eine neue Kupplung weniger Pedalkraft aufweist und weshalb das Pedal die ersten paar cm immer schwer geht und zum Schluss Richtung Bodenblech fast durchfällt. Auch das ist eine Eigenschaft, die nur die Tellerfeder hat. Mit normalen Federn in einer Kupplung würde das Pedal, umso tiefer man es drück, umso schwerer gehen.

Sir-Lars
02.12.2015, 22:01
Also Schwungrad war weder verfärbt, noch war es rissig, noch hatte es Spuren von Verglasung. Der OPC wird von mir nicht sonderlich stark beansprucht, sprich verheizt oder dergleichen. Daher kommt es mir schon komisch vor das bei grade einmal 93tkm die Kupplung rutscht und das obwohl die ausgebaut noch nicht einmal schlecht aussieht. Das Ausrücklager ist in Bauhöhe und Form identisch mit dem originalen, einzig die Rückseite ist anders gestaltet was aber die Funtionalität nicht betrifft. Schwungrad und auch Druckautomat wurden vor dem Zusammenbau gereinigt. Das mit dem Einschleifen klingt ja erstmal gar nicht so verkehrt, was mir halt so komisch aufstößt ist, dass das Pedal so leicht zu betätigen ist. Das ist sehr ungewohnt und kommt mir halt nicht korrekt vor. Weiterhin finde ich es total strange das ich das gleiche Symptom habe wie mit der alten Kupplung. Irgendwie komisch halt...

Dr.Hasenbein
02.12.2015, 22:11
Wie erwähnt, mein Pedal ging nach dem Umbau so leicht, dass ich dachte, es wäre keine Kupplung drin.
Meine alte Reibscheibe sah nach 350.000 km aus wie neu (siehe Foto). Da war halt die Feder der Druckplatte lahm.
Nachdem die neue Kupplung eingefahren war, rutschte nichts mehr.

Sir-Lars
02.12.2015, 22:27
Jau, so in etwa sieht meine auch aus. Vieleicht bringt das Einfahren noch was. Danke schonaml für´s Feedback. Ich stell morgen mal n Bild meiner ausgebauten ein.

Dr.Hasenbein
02.12.2015, 22:30
Fahr die Kupplung einfach mal paar hundert KM normal ein. Nur nicht lang schleifen lassen, damit sie nicht verglast.
Sollte das Problem nach 1000 km noch bestehen, würde ich weitersuchen. Vorher nicht!

Averell
03.12.2015, 07:34
Mein sah genauso aus, mit sehr viel weniger Kilometer, aber defektes Federpaket aufgrund des hohen Drehmoments.

Alte und neue Kupplung (http://www.astra-g.de/showthread.php/69154-Averell-s-OPC-II-Caravan-End-of-Saison?p=1349494&viewfull=1#post1349494)

Sir-Lars
03.12.2015, 17:00
Hier mal die Bilder der ausgbauten Kupplung. Original GM, Laufleistung 91tkm:
http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/20151203173239f14br8yqet.jpg (http://www.fotos-hochladen.net)
http://www.fotos-hochladen.net/uploads/20151203173247xlec3n8yij.jpg (http://www.fotos-hochladen.net)
http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/20151203173257dmarjvbcoz.jpg (http://www.fotos-hochladen.net)

Ja muss Samstag eh noch ne Antriebswellenmanschette wechseln, die ist auch hin. Mache dann nochmal ne Entlüftung und ne ausgiebige Fahrt danach.

Sir-Lars
12.12.2015, 18:16
So, ein paar Kilometer sind abgespult. Kupplung rutscht nicht mehr, Gefühl ist auch besser geworden. Ist auch von der Beschleunigung irgendwie strammer. Denke die Kupplung musste wirklich noch einschleifen. Geberzylinder habe ich nicht mehr gewechselt. Denke, beim nächsten Wechsel werde ich dann wohl auch auf ne organische Sachs wechseln.

Gruß Lars

Dr.Hasenbein
12.12.2015, 22:48
Super, das freut mich.

fusinoco
05.03.2016, 21:13
Ich habe zwar keinen Z20LET, aber dennoch eine allgemeine Frage zur Kupplung.

Ich habe den Eindruck, dass meine Kupplung bald neu muss. (86000km hab ich erst). Kann man das an der Stellung des Pedals beurteilen, wann die Kupplung greift? Sprich, je weiter man sie kommen lassen muss, desto mehr ist sie abgenutzt? Mein Pedal bzw. Kupplung hat nämlich nicht mehr viel "Spielraum"..

Oder ist das nicht mehr so? Die Kupplung wird ja Hydraulisch unterstützt beim G glaube ich...

Danke schon Mal! :wave: