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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Corsa D OPC Recaro Sitze in Astra G einbauen?



caleebra
13.01.2012, 15:56
Hallo zusammen,

Jemand Erfahrungen mit den Corsa OPC Sitzen im AStra G Coupe gemacht?
Was wird genau benötigt und wo bekommt man die Sitze gebraucht?
Mit welchen kosten ist das in etwa verbunden?

Benötigt wird:

Sitzkonsole (recaro? nr?)
Recaro Sitze
?
?


Danke

Osirus
13.01.2012, 16:18
Nimmste den: http://www.recaro.com/de/produktbereiche/nachruestsitze/produkte/recaro-sportster-cs.html
Den hat z.B. (sic) verbaut, masch glaub ich auch.

Das mit den Corsasitzen wird vermutlich schon beim Airbag schwierig.

schnullerseinereiner
13.01.2012, 16:20
stimmt die sind echt HOT...

Moogy
15.01.2012, 12:08
In der Schweiz fährt einer mit den Sitzen rum, gibt aber riesen Probleme

Der Sitz ist vom Aufbau wie der Sportster CS von Recaro jedoch die Sitzkonsole ist extrem breiter. Das hat leider nicht gepasst beim Astra, darum musste er die Mittelkonsolen aufschneiden, weniger breit machen und hat es mit Kabelbinder wieder zusammengeflikt. Das schaut natürlich bescheiden aus und gibt andere Probleme (zb. Airbagsteuergerät welches nicht mehr richtig befestigt werden kann, dass dort liegt.

Ein Vorteil ist, man kann die OPC Rückbank nehmen und mit wenigen Anpassungen im QP verbauen aber imm grossen und ganzen, lieber nicht.

Gruss

TBX
09.11.2020, 00:40
Ich käme günstig an ein Pärchen Corsa D OPC Recaros.
Hat die schonmal jemand im G (Coupe) verbauen können (inkl Airbag & evtl Sitzheizung)?

masch
09.11.2020, 05:59
Mechanisch bekommt man die wohl eingebaut. Schreib mal Raven an diesbezüglich (falls er es nicht ohnehin sieht).
Der Airbag wird halt das Problem weil im Corsa mWn 2-Stufig ausgeführt.

Moogy
09.11.2020, 09:05
Ich kenne jemand der hat das gemacht, jedoch gab es Problem mit dem Airbag. Zusätzlich muss der Mitteltunnel muss auseinander geschnitten und verschmälert werden. Die Sitze bauen breiter als die originalen Sitze und kollidieren so mit dem Tunnel.

Gruss

Raven
09.11.2020, 20:36
Ich kann die Aussagen von masch und von Moogy verneinen :D

Ich habe den Airbagstecker vom G übernommen indem ich das Kabel abgetrennt und mit nem Lötverbinder wieder zusammengefügt habe.
Es gibt keinen Fehlercode und wenn ich den Stecker abziehe kommt die Lampe (inkl. Fehler im Speicher) und beim Wiederanstecken erlischt die Lampe auch (der Fehler muss dann aus dem Speicher gelöscht werden!!)

Und man muss gar nichts an irgend einem Innerverkleidungsteil zerschneiden!!

Hier der Link zu meiner Einbaugeschichte:

https://www.astra-g.de/showthread.php/41605-Raven´s-Turbo-Meine-Astrid-%29/page5

Falls es Detailfragen gibt, einfach fragen!!

PS: im QP sitzt man dann ziehmlich hoch, man kann die Sitzfläche aber "entpolstern" und gute 5-10cm runterkommen!!

Moogy
11.11.2020, 18:07
Ich kann die Aussagen von masch und von Moogy verneinen :D

Ich habe den Airbagstecker vom G übernommen indem ich das Kabel abgetrennt und mit nem Lötverbinder wieder zusammengefügt habe.
Es gibt keinen Fehlercode und wenn ich den Stecker abziehe kommt die Lampe (inkl. Fehler im Speicher) und beim Wiederanstecken erlischt die Lampe auch (der Fehler muss dann aus dem Speicher gelöscht werden!!)

Falls es Detailfragen gibt, einfach fragen!!

PS: im QP sitzt man dann ziehmlich hoch, man kann die Sitzfläche aber "entpolstern" und gute 5-10cm runterkommen!!

Hallo Raven

Nur weil deine Airbagleuchte angeht und wieder aus heisst das noch lange nicht dass der Airbag richtig funktioniert.




Und man muss gar nichts an irgend einem Innerverkleidungsteil zerschneiden!!


Schau dir mal deinen Einbau an und dann frag dich wieso ich etwas von Mittelkonsole geschrieben habe. Sowohl dein Einbau als auch jener meines Kollegen ist ein Gebastel. Fakt ist, die Corsa OPC Sitze sind mit den Sitzschienen zu breit und passen nicht. Man kann die Sitzschiene umbauen wie mein Kollege, dann ist der Sitz 3cm weiter in der Mitte und die Mittelkonsole muss dünner werden oder man bastelt sich etwas wie du und der Sitz wandert nach aussen.

Egal welche Lösung, beides ist nicht abgenommen durch irgend eine Prüfeinrichtung, ob der Airbag geht ist auch fraglich und darum wird davon abgeraten!

Raven
11.11.2020, 20:12
Meine Sitze sind exakt mittig zu den Originalpositionen, ich sitze völlig gerade hinter dem Lenkrad!

Also eine 10mm Stahlplatte würde ich jetzt nicht als Gebastel bezeichnen! (Und mein Gutachter hat es ebenfalls abgesegnet, ohne Beanstandung)

Klar hat der Corsa eine andere Aufnahme als der "Universal" Recaro Sitz, weil er ja auch höhenverstellbar ist, aber deshalb hab ich auch diese Platten gebaut und die Recaro Laufschienen für den Astra verwendet.

Die Holzplatten die du auf meinen Fotos siehst dienten lediglich als Schablone für die Matalderivate, ich hoffe das das auch so herauszulesen ist :wink:

Wie gesagt, man sitzt in den Recaros leider höher als bei den QP Sitzen!

Man kann ca sagen (Corsa) Recaro ganz unten ist von der Höhe ca wie der QP Sitz 2/3el hochgepumpt
..... so ist mein Empfinden

Und man muss den Sitz fast ganz nach hinten schieben um ihn umklappen zu können, sonst steht man an der Sonnenblende an.....

Sie sind hald die günstige Alternative zu den universellen Sportster CS, wie masch sie hat...


PS: ich möchte auch nie herausfinden müssen ob die Airbags tatsächlich funktionieren würden!!!

Moogy
16.11.2020, 10:33
Also eine 10mm Stahlplatte würde ich jetzt nicht als Gebastel bezeichnen! (Und mein Gutachter hat es ebenfalls abgesegnet, ohne Beanstandung)

Klar hat der Corsa eine andere Aufnahme als der "Universal" Recaro Sitz, weil er ja auch höhenverstellbar ist, aber deshalb hab ich auch diese Platten gebaut und die Recaro Laufschienen für den Astra verwendet.


Hi Raven

Ich will deine Arbeit nicht schlecht reden oder darauf herumhacken. Ich will nur sagen dass man vorsichtig sein muss was man in einem öffentlichen Forum erzählt und was nicht Hand und Fuss hat (und wenn ein Gutachter das absegnet heisst das noch lange nichts, schon gar nicht bei euch in Deutschland, sorry :lol:).

Du hast eine 10mm Stahlplatte S 235 JRG2 (kaltgewalzter Baustahl) verwendet. Der Stahl hat eine Zugfestigkeit von 360-510N/mm2 und Streckgrenze von ca 235 N/mm2. Ich weiss es nicht auswendig aber Opel verbaute da glaube ich M8 10.9er Schrauben (zwei pro Sitz). Diese Schrauben haben eine Zugfestigkeit von 1000N/mm2 und Streckgrenze von 900 N/mm2. Auf den Ersten Blick siehst du dass die Streckgrenze um Faktor 3-4 und die Zugfestigkeit um Faktor 2-3 bei der Schraube grösser ist und somit stabiler als das Flacheisen (relativ zum Querschnitt).

Die Schraube in der Sitzschiene wird bei einem Unfall auf Zug beansprucht, was optimal ist. Dein Flacheisen wird bei einem Unfall auf Biegung beansprucht.

Ich bin Ingenieur und versuche dir kurz aufzuzeigen was da in einem Extremfall passiert (Fehler passieren auch mir, es kann also sein dass die Berechnung noch Fehler hat). Wenns dich interessiert, hier kurz eine Rechnung wenn du mit 100km/h im Abstand von 40m bei optimalen Verhältnissen eine Vollbremsung machst. Das Biegemoment (Nmm) ist in diesem Fall (beide Enden eingespannt).

https://chart.apis.google.com/chart?cht=tx&chl=Mb%20%3D%20%5Cfrac%7BF%20%5Ccdot%20l%7D%7B8%7D

l die Sitzschienenlänge (weiss ich auch nicht auswendig, 400mm?)

F ist dabei die Kraft welche durch den Fahrer auf dem Sitz bei einem Unfall entsteht -> Vereinfacht ist das die Kraft = Masse * Beschleunigung (die negative Beschleunigung bei einem Aufprall ist fast unendlich, somit auch die Kraft sehr hoch). Als Ansatz hier nehme ich eine mittlere Beschleunigung von ca. 146.6 m/s2, also 15 fache Erdbeschleunigung. Die Masse des Fahrers ist dabei 80kg, wird aber auf zwei Sitzschienen aufgeteilt .

Mb = (40*146.6*400)/8 = 293200 Nmm

Biegewiederstandsmoment auch angenommen (ich vermute dein Flacheisen ist 10x20mm?), somit Wy = bh^2/6 = (20x10^2)/6 = 333.33 mm3

Biegespannung = Mb / Wy = 879.6 N/mm2

Nun vergleichen wir die Biegespannung mit der Streckgrenze und sehen dass die Schraube einen Sicherheitsfaktor von mehr als 1 hat und dein Flacheisen biegt sich schon massivst durch. Vergleichen wir die Biegespannungen mit der Zugfestigkeit (das ist das Maximum bis das Material bricht) siehst du dass die Schraube noch hält und dein Flacheisen bricht bereits. Beachte bitte zusätzlich, die Schraube wird nur auf Zug belastet, also sind da die Spannungen tiefer als die Bigebelastungen des Eisens.

Diese Berechnung ist bei 100km/h mit Abbremsung vor dem Aufprall. Jetzt überleg dir mal was bei einer höheren Geschwindigkeit oder ohne vorheriger Abbremsung passiert.:shock:

Gruss

Raven
16.11.2020, 11:09
Ich bin in Österreich daheim :wink:
Was aber nicht heißen soll das wir bei solchen Dingen einen Freibrief haben!
Im Gegenteil, ich traue mich getrost sagen (und das in einem öffentlichen Forum!!) das es bei uns sicher etwas strenger zugeht als in Deutschland...

Das klingt alles sehr plausibel wie du das erörterst, aber die Beanspruchung bei einem Unfall wirkt sicher nicht nur vertikal auf die Komponenten, das denke ich mir mal so.
Ich bin leider nicht so tief in der Materie wie du drinnen,
Aber ich kann dir gerne mal ein Foto von der originalen Adapterschiene von Recaro zukommen lassen, was du dann dazu sagst, das ist nämlich ein 2mm gewinkelter Stahl wo 6 M8 Muttern mit je 2 Schweisspunkten befestigt sind!!


Jedenfalls möchte ich es, genau so wie bei den Airbags, nie erfahren müssen ob ich mich irre oder nicht.
Und ich
Vertraue da einfach meinen Gutachter,
Der sollte schon etwas in der Materie drin sein darf ich erwarten.


Aber die Frage stellt sich mir nun wie du es gedenkst zu lösen die Sitze ordentlich zu befestigen??

Moogy
16.11.2020, 13:35
Das klingt alles sehr plausibel wie du das erörterst, aber die Beanspruchung bei einem Unfall wirkt sicher nicht nur vertikal auf die Komponenten, das denke ich mir mal so.


Ja das stimmt. Und trotzdem geht durch den hohen Schwerpunkte einer Person vieles in Biegespannungen über. Für eine grobe Abschätzung reicht es.



Aber ich kann dir gerne mal ein Foto von der originalen Adapterschiene von Recaro zukommen lassen, was du dann dazu sagst, das ist nämlich ein 2mm gewinkelter Stahl wo 6 M8 Muttern mit je 2 Schweisspunkten befestigt sind!!


Gerne. Oder noch Besser du sagst mir einfach die Dicke/Geometrie der gewinkelten Schiene. Daraus lässt sich schon viel sagen. Ich arbeite in der Automobilbranche, auch wir bauen und verkaufen nicht immer nur tolle Sachen aber trotzdem hat Sicherheit einen hohen Stellenwert. Kein Unternehmen will einen Personenschaden riskieren.




Aber die Frage stellt sich mir nun wie du es gedenkst zu lösen die Sitze ordentlich zu befestigen??

Steh mal mit deinem Gewicht auf ein Stück Flacheisen und dann auf ein gewinkeltes Profil. Stahl gewinnt im nu an Stabilität sobald es gewinkelt wird. Ich kann mir auch schon Vorstellen dass Recaro einfach einen besseren Stahl genommen hat (Der S355J2G3 kostet im Einkauf nur unwesentlich mehr und hat schon 50% mehr Streckgrenze). Du hast nichtlegierten Baustahl genommen, von dem darfst du nichts erwarten.

Gruss

Erdgastra
16.11.2020, 15:32
Hallo zusammen,

ich bin auch Ingenieur und möchte zumindest ein bisschen Entwarnung geben, die Schraubenfestigkeit muss/darf/sollte höher liegen als die vom umgebenden Material, das ist normal und keine Schwachstelle. Bei S355 (früher als ST 52 bekannt) sind 10.9 Schrauben schon OK, wenn die Einschraubtiefe ausreichend ist (hab die Tabelle grad nicht zur Hand, aber 1,5-2 x D sollte halbwegs reichen). Noch höherfeste Schrauben (12.9) sind bei konventionellen Baustählen nicht mehr sinnvoll.

Kritisch für die Kraft auf die Sitzschienen ist ein Aufprall von hinten (ansonsten nimmt der Gurt die Kräfte aus). hierbei wird die vordersten Schrauben mit erheblicher Hebelwirkung auf Zug belastet (Schwerpunkt irgendwo auf Bauchnabelhöhe). Die orginalen Schienen sind aus recht dünnwandigem Blech gebogen, angesichts dessen sehen mir die 10 mm dicken Platten schon sehr solide aus. Kritisch ist es höchstens dass zwischen den originalen Befestigungspunken am Boden und denen am Sitz ein Biegemoment auftritt wenn man gedacht den Sitz nach oben zieht. Ich würde statt zwei Adapterleiten einen Rahmen auslasern lasse, der dort wor die Schrauben sitzen eine Verbindung schafft, so dass die Biegemomente von derm 10 mm dicken Material teilweise aufgenommen werden.

Grüße
Dominik

Moogy
17.11.2020, 08:31
Hallo zusammen,

ich bin auch Ingenieur und möchte zumindest ein bisschen Entwarnung geben, die Schraubenfestigkeit muss/darf/sollte höher liegen als die vom umgebenden Material, das ist normal und keine Schwachstelle. Bei S355 (früher als ST 52 bekannt) sind 10.9 Schrauben schon OK, wenn die Einschraubtiefe ausreichend ist (hab die Tabelle grad nicht zur Hand, aber 1,5-2 x D sollte halbwegs reichen). Noch höherfeste Schrauben (12.9) sind bei konventionellen Baustählen nicht mehr sinnvoll.

Kritisch für die Kraft auf die Sitzschienen ist ein Aufprall von hinten (ansonsten nimmt der Gurt die Kräfte aus). hierbei wird die vordersten Schrauben mit erheblicher Hebelwirkung auf Zug belastet (Schwerpunkt irgendwo auf Bauchnabelhöhe). Die orginalen Schienen sind aus recht dünnwandigem Blech gebogen, angesichts dessen sehen mir die 10 mm dicken Platten schon sehr solide aus. Kritisch ist es höchstens dass zwischen den originalen Befestigungspunken am Boden und denen am Sitz ein Biegemoment auftritt wenn man gedacht den Sitz nach oben zieht. Ich würde statt zwei Adapterleiten einen Rahmen auslasern lasse, der dort wor die Schrauben sitzen eine Verbindung schafft, so dass die Biegemomente von derm 10 mm dicken Material teilweise aufgenommen werden.

Grüße
Dominik

Hi Dominik

Er hat aber nicht S355 verwendet sondern den S235. Der Astra hat nur zwei Schrauben hinten, vorne hast du einen festen Bügel bei dem du mit der Schiene einfährst. Die zwei Schrauben werden meiner Meinung nur bei einem Frontalaufprall belastet, aber nicht bei einem Aufprall von hinten. Bei einem Aufprall von hinten fungiert der Bügel aber als schwimmende Lagerung und die Schraube wird zusätzlich mit Querkräften belastet.

Um die Schrauben mache ich mir keine Sorgen, die passen schon so (sofern auch 10.9er zwischen Adapterplatte und Corsa-Sitzschiene verwendet wurden und nicht normale 8.8er?)

Bezüglich alternative finde ich deine Idee mit dem Rahmen nicht schlecht. Oder eben etwas abkanten aus S355 Stahl, denke das reicht schon.

Wenn zum Beispiel ein L-Profil 25x25x4 verwendet wird so ist das Wiederstandsmoment bei 599 mm3, was schon um Faktor 2 stabiler ist als der Flachstahl. Wenn dann noch ein S355 verwendet wird dann ist die Sitzschiene stabiler und trotzdem leichter als der Flachstahl.

Grüsse