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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Opel als Hybrid



Astra Abbes
11.03.2011, 23:01
Hi Leute,

wollte mal wissen ob Opel auch mal an einen Hybrid Motor denkt?

Wenn ich Toyota sehe und die schon die dritte Generation Hybrid raus bringen und es kein Namenhafter Deutscher Autohersteller fertig bringt
einen Serienmäßigen Wagen auf die Straße zu bringen dann ist das doch
irgendwie Traurig oder?

Immerhin ist das wohl die Zukunft.
Was man Opel ja zu gute halten muss das Sie den Ampera in Serie bringen.
Hat auch sonst kein Deutscher Hersteller mit weit aus besseren Umsätzen fertig gebracht.

Thony
12.03.2011, 00:19
Die bisherigen Hybride konnten leider noch nicht vollends überzeugen... Der mögliche Ersparnis wird in der Praxis nicht wirklich erreicht. So ein Fahrzeug macht nur wirklich Sinn, wenn man viel Stadtverkehr hat und es zu Hause an der Steckdose aufladen kann.

Und je nach Hybridkonzept (Seriell-, Parallel- oder leistungsverzweigter Hybrid) ist die Wirkungsgradkette sogar schlechter, wie bei einem reinen Verbrennerfahrzeug...

Dazu kommen die 'schlechten' Akkus, die einfach zu viel wiegen, zu wenig Kapazität bieten, nicht unbegrenzt zyklenfest und dazu noch ungeheuer teuer sind. Vom Wirkungsgrad der Akkus mal ganz zu schweigen...

Es macht in Summe also nicht viel Sinn für die deutschen Hersteller ein solches Fahrzeug zu entwickeln, dass ziemlich teuer und im Endeffekt schlechter wäre...

GM geht mit dem Volt/ Ampera den besseren Weg. Im Endeffekt handelt es sich dabei um einen seriellen Hybrid. Der VM hat keine mech. Verbindung zu den angetriebenen Rädern, sondern triebt nur den Generator um die Akkus zu laden. Die Akkus haben reichlich Kapazität und sind besser in die Fahrzeugarchitektur eingebunden. Es macht nämlich keinen Sinn ein 'herkömmliches' Fahrzeug einfach nur mit Akkus und ner E-Maschine zu bestücken (Prius, Auris, BMW 7er, X6).
Über kurz oder lang wird Mercedes mit seiner Sandwicharchitektur (A-/ B-Klasse), was das angeht, die Nase vorn haben und andere Hersteller haben auch schon Konzepte entwickelt, die den aktuell verwendeten selbsttragenden Karosserien den Rücken kehren. Alles andere macht konstruktionstechnisch keinen Sinn.

Eine erste Mikrohybridisierung wird aber auch von Opel kommen: Start-/ Stoptechnik. Der größte Spareffekt kommt aber hier einfach durch die Abschaltung des VM beim Halten. Mit den (2...3)kW der EM, kann man ansonsten nicht viel anfangen. Weder mech. Leistung abliefern, noch massig elekt. Leistung erzeugen (Stichwort: regeneratives Bremsen)

silver-coupe
12.03.2011, 11:32
Die Hybridtechnik alla Toyota ist "nur" eine Übergangslösung.

ich rechne damit dass die meisten Hersteller diesen Schritt überspringen werden.

Rstwo
12.03.2011, 12:32
GM geht mit dem Volt/ Ampera den besseren Weg. Im Endeffekt handelt es sich dabei um einen seriellen Hybrid. Der VM hat keine mech. Verbindung zu den angetriebenen Rädern, sondern triebt nur den Generator um die Akkus zu laden.


Das ist doch inzwischen widerlegt. Der Volt/Ampera hat eine mechanische Kopplung des VM an die Räder. Auch wenn die laut GM nur in sonderfällen zum einsatz kommt.

Hybride würden schon sinn machen. Allerdings läst sich die einzigste Energiequelle die wirkliches Sparen auch auf Landstraße ermöglichen würde schlecht nutzen.

Gemeint ist die Motorabwärme wenn man die für den Antrieb des E-Motors benutzen könnte bräuchte man erst keine riesen Akku´s zum Speichern, da die ja fast permanent verfügbar wäre.

Eine weitere Verlust Energie fällt an den Dämpfern an. Wenn schon überlegt wird Straßen zu bauen die Strom erzeugen wenn ein Auto drüber fährt geht das anders rum sicherlich auch.

Man kann also Hybride noch gut weiterentwickeln sodas sie warscheinlich auch auf langer sicht besser bleiben als reine E-Auto´s.

Thony
12.03.2011, 13:20
Rstwo, worauf du anspielst ist die Turbo-Compound-Technik oder auch die Geschichte mit der Abgaswärme, die BMW gebaut hat. Das ist echt interessant, aber extrem aufwändig und teuer...

Der 2. HS der Thermodynamik lässt sich nunmal nicht umgehen.

Ein reiner serieller Hybrid, dessen Akkus sich nicht über das Stromnetz, sondern ausschließlich über den VM aufladen lassen, hat einen deutlich schlechteren Gesamtwirkungsgrad im Vergleich zu einem modernen Verbrenner. Da ja erstmal der Verbrenner wirkungsgradbehaftet mechanische Energie erzeugt, die in elektrische Ernergie gewandelt wird, dann gleichgerichtet über die Leistungselektronik die Akkus läd und zurück über die Leistungselektronik den EM speist.

Das ist wirkich nur eine 'Notlösung', wenn die Akkus unterwegs leer sind.

Der Hauptnachteil der E-Autos ist und bleibt derzeit der Energiespeicher.
Aktuell sind flüssige oder auch gasförmige Brennstoffe (nicht Wasserstoff), was Gewicht und Platzbedarf in Bezug auf den Energiegehalt angeht, einfach ungeschlagen.

Rstwo
12.03.2011, 13:51
Der 2. HS der Thermodynamik lässt sich nunmal nicht umgehen.


Hätte ich auch nie vor und trotzdem würde sich mit Wärmerückkopplung was einsparen. BMW verfolgt glaub sogar beide ansätze, also einmal die wie eine Dampfmaschine und einmal Elektrisch über Thermoelement.

Sicherlich hat ein serieller Hybrid seine Nachteile.
Aber der E-Motor muss bei einem Hybrid ja nicht der Hauptmotor sein.

Ich glaub über E-Autos und heutige Energiespeicher brauchen wir uns nicht mehr zu unterhalten. :wink:

Bin gespannt was die Zukunft bringt. Brennstoffzelle könnte auch ein Thema werden wenn die Benzin verarbeitet.

Jolpo86
12.03.2011, 14:00
lauf Reilly ist nach Einführung des Ampera eine modifizierte Version dieser Technologie für den Insignia und danach für den Astra gedacht.

Allerdings wollen sie das erst 1-2 Jahre nach dem Ampera bringen, wenn sie mehr Erfahrungen haben.

Thony
12.03.2011, 14:10
Rstwo, es gibt Brennstoffzellen, die mit Methanol und auch Ethanol arbeiten. Aber leider sind diese, wie auch die Wasserstoff-BZ, noch nicht haltbar genug. Die Membranen verschmutzen schnell und der Wirkungsgrad ist auch ziemlich bescheiden mit ~0.3, wenn alles gut läuft.

Auf Grund der Well-toWheel Bilanz eines H2-BZ Fahrzeugs, kommt das auch nicht wirklich als Lösung in Frage. Die H2-Speicherung ist hierbei das Hauptproblem.

Rstwo
12.03.2011, 21:00
Thony, Es gibt auch schon Brennstoffzellen die mit Benzin arbeiten.

Das geht zwar noch über den Umweg der Wasserstoffabspaltung aber ich geh sowieso nicht davon aus das die aktuellen "Prototypen" irgentwie verwendet werden können.

Es kommt ja drauf in welcher Technologie es in naher Zukunft den durchbruch gibt was sich durchsetzen wird. Noch kann alles passieren soviele Alternativen wo dran geforscht wird.

Aber wenn du schon mit Well-toWheel Bilanz anfängst.
Dort müste man mal mit einrechnen welche Energiemengen es gebraucht hat damit sich das Öl bildet.
Denn wenns Öl wirklich mal alle geht besteht das gleiche Problem was H2 und Akku betrieben Auto´s haben ja auch beim Benzin/Diesel.
Dann interessiert nurnoch womit das meiste Geld verdient werden kann.