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Thema: Auto putzen, pflegen, erhalten - Wie mach ich es richtig?

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  1. #1
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    Auto putzen, pflegen, erhalten - Wie mach ich es richtig?

    So,

    da ich noch nicht müde genug bin ins Bett zu gehen bin ich mal auf die Idee gekommen diesen Beitrag zu schreiben.

    Für mich war jahrelang Autopflege einfach nur das Auto mal mit nem Schwamm abzuwaschen, aber glaubt mir, es gibt da mehr.

    Das Thema soll sich nur auf den Lack selber beziehen.

    Ich werde hier namentlich Produkte benennen, die ich persönlich benutzt habe und damit gute Erfahrungen gesammelt habe.
    Aber glaubt mir, der Pflegemarkt hat einiges mehr zu bieten.

    Leider ist der Beitrag ohne schöne Bildchen und nur viel Text. Evtl. füge ich noch welche ein, nur die passendsten Bilder unterliegen dem Copyright von Onlineshops und Produktherstellern.


    1. Auto putzen, normales Reinigen

    Gehen wir davon aus, Euer Auto ist verschmutzt und Ihr wollt einfach nur den Dreck loswerden.

    Wichtig ist, dass das Auto bei allen nachfolgenden Punkten im Schatten zu parken und der Lack sollte nicht noch heiß ist.

    Auto mit Schlauch oder einem Hochdruckreiniger abspülen, immer am Dach anfangen und dann weiter nach unten durcharbeiten.

    Dann bereiten wir die Utensilien für die Handwäsche vor.
    Es empfiehlt sich einen Microfaserhandschuh statt einem herkömmlichen Schwamm zu benutzen, da der Handschuh nicht so hart ist und Schmutz sanfter runter wäscht. Mit einem harten Schwamm macht man sich eher Kratzer rein. Persönlich habe ich einen Ultimate Wash Mitt, der schon nach etlichen Autowäschen und Waschmaschinengängen immer noch keine Abnutzungserscheinungen hat.

    Dann nehmen wir 2 Eimer, diese können optional mit einem GridGuard (Abstreifgitter) versehen sein. Diese Eimer füllen wir mit lauwarmen Wasser, nicht zu heiß, da das eine vorhandene Wachsschicht auch angreifen kann. Als Shampoo empfiehlt sich ein rückfettendes Shampoo zu benutzen das ebenfalls die Wachsschicht nicht entfernt.

    Der größte Fehler ist es mit Spüli Wasser zu waschen, da die darin enthaltenen Tenside das Fett ergo das Wachs am Auto lösen.
    Ich benutze hier das Meguiars NXT CAR WASH, weil das auf das Tech Wachs abgestimmt ist.

    Jetzt kommt die Frage, wieso 2 Eimer? Weil man in dem Microfaserhandschuh die Schmutzpartikel vom Waschen hängen hat und diese wäscht man erst im ersten Eimer raus, am besten am besagten Grid Guard. Wenn man im gleichen Eimer weiter machen würde, dann wirbelt man die Partikel wieder auf und nimmt Sie dann wieder mit auf und reibt diese über den Lack, was Kratzer verursacht.

    Also beginnen wir die Wäsche, wie bereits erwähnt immer am Dach anfangen und weiter nach unten durcharbeiten. Handschuh in Eimer eins wieder auswaschen und im Eimer zwei wieder mit frischem Wasser und schön Schaum versorgen.

    Ist die Arbeit erledigt könnt Ihr wieder mit dem Schlauch das Auto abspülen um die Shampoo Reste zu entfernen, auch wieder von oben nach unten arbeiten. Persönlich benutze ich im Sommer ne Gießkanne und Regenwasser, da dies kein Kalk enthält und somit man keine Flecken davon bekommt.

    Jetzt kommt das Abtrocknen, das kann man mit einem Leder machen oder einem Trockentuch. Ich benutze hier den Meguiars Ultimate Water Magnet, das Tuch hat den Vorteil ich bekomme mein Auto ohne einmal auswringen trocken.

    Man nimmt das Tuch doppelt und streicht damit sanft über den Lack, damit die großen Wasserpfützen verschwinden.

    Nun sollte Euer Lack sauber und streifenfrei vor Euch stehen.
    Falls Ihr jetzt Euch den Lack näher anschaut und dieser feine Kratzer hat, dann lest weiter bei den nächsten Punkten.


    2. Große Aufbereitung / Lackreinigen / Polieren

    Wie oben erwähnt weißt Euer Lack evtl. feine Kratzer, etc. auf oder soll der Lack nur einmal von Grund auf richtig gereinigt werden, dann seid Ihr in diesem Thema richtig.

    Ihr wascht wie oben in Punkt 1 beschrieben Euer Auto, aber dieses mal mit Spüli um die vorhandene Wachsschicht abzutragen.

    Dann könnt Ihr das so genannte Claying/Kneten durchführen, das bereitet den Lack für nachfolgende Arbeiten super vor

    Dabei nehmt Ihr Lackreinigungsknete und einen Sprüh Detailer zur Hand. Ich habe dabei das Meguairs QUIK CLAY Detailing System benutzt.

    Ihr nehmt einen Teil der Knete und knetet diese etwas durch und drückt dieses Stück etwas flach, so das es nicht zu dünn ist um mit den Fingern gleich durchzudrücken.

    Jetzt heißt es in Teilstücken arbeiten, Ihr sprüht ausreichend Detailer auf die Fläche und beginnt in parallelen Bewegungen die Knete über den Lack zu reiben. Diese sollte über den Lack gleiten, wenn sie hängt dann ist zu wenig Detailer unter der Knete.

    Damit holt Ihr festere Schmutzpartikel, Fluckrost, etc. vom Lack runter. Wenn die Knete ziemlich verschmutzt ist, knetet Sie neu durch.

    Wenn ihr damit einmal am ganzen Auto durch seid, habt Ihr schon mal nen anstrengenden Teil hinter Euch gebracht, und falls Ihr keine Maschine zum Polieren habt, dann freut Euch auf Arme wie Arnold Schwarzenegger zu seinen besten Zeiten.

    Nachdem Ihr den Lack nun richtig gereinigt habt und er schön glatt ist wollen wir uns den Kratzern widmen.

    Die meisten werden mit feinen kreisrunden Kratzern zu kämpfen haben und stellenweise etwas gröbere Schrammen.

    Um Kratzer zu entfernen muss man sich einfach vorstellen, das man den Klarlack soweit abtragen muss, das der Kratzer und der restliche Lack eine Fläche bilden. Das heißt, wenn Ihr Kratzer schon spüren könnt, ist leider mit dieser Methode nicht mehr viel zu retten.

    Ich gehe jetzt in den nächsten Punkten auf die Bearbeitung mit einer Poliermaschine ein, da damit ein besseres Ergebnis zu erzielen ist.

    Wichtig ist, das es sich hier bei für den Laien um eine Excentermaschine handelt (Meguiars G220 Dual Action, ich benutze eine Liquid Elements T2000), Profis arbeiten mit einer Rotationsmaschine (Flex L 3403). Diese kann mit höheren Drehzahlen arbeiten und man kann sich damit schnell seinen Lack, durch die entstehende Hitze, etc. eher versauen als zu verbessern.

    Also zurück zum Kratzer entfernen, jetzt muss man sich entscheiden wie stark der Lack poliert werden muss, feine Kratzer, isolierte größere Schrammen, etc.

    Um so mehr man erreichen muss, umso härter und abrasiver ("abtragender") sollte die Politur sein.

    Man fängt aber eher klein an, als gleich die harten Sachen aufzufahren.
    Weil man trägt in diesen Schritten eine feine Schicht Klarlack ab. Keine Angst, das ist alles im Mµ Bereich und ihr kommt nicht sofort auf den Basislack.

    Bei vereinzelten größeren Schrammen, die man sich mal zugezogen hat, benutzen wir ein mittleres Polierpad auf der Maschine und z.B. das Meguiars SratchX.

    Bei den feinen Waschanlagenkratzern reicht bei einem weichen Opel Lack auch ein weiches Pad und Meguiars SwirlX.

    Wir geben eine kleine Menge auf die Mitte des Pads und legen die Maschine im ausgeschalteten Zustand auf den Lack. Das Kabel der Poliermaschine legt Ihr am besten über die Schulter, das es nicht am Lack streift.

    Dann verreibt Ihr ein bisschen die Politur bevor Ihr die Maschine einschaltet. Meine Liquid Elements Maschine habe zuvor auf Stufe 4 von 6 eingestellt. Nun schaltet Ihr die Maschine ein, achtet darauf das das Pad flach auf dem Lack aufliegt. Nun übt Ihr Druck auf die Maschine aus, man spricht immer von ca. 10kg, das kann man vorher auf einer Waage mal ausprobieren.

    Wichtig ist, das das Pad sich auch bewegt und nicht still steht. Dann immer in parallelen Bahnen, die sich etwas überlappen horizontal und danach vertikal die Politur richtig einarbeiten. Die Bewegung sollte nicht zu schnell erfolgen, ca. 2 cm / Sek. Wie gesagt, die Politur muss richtig "arbeiten" können.

    Arbeitet hier immer in Teilbereichen am Auto, z.B. 1/2 Motorhaube oder nur den Kotflügel und lasst die restliche Politur nicht antrocknen.

    Wenn Ihr einen Teilbereich fertig bearbeitet habt, dann nehmt ein weiches Microfasertuch (Meguiars SUPREME SHINE MICROFIBER) und putzt die überschüssigen Reste Politur vom Lack.
    Ihr solltet nun eine kratzerfreie Oberfläche vor Euch haben, falls nicht nehmt ein härteres Pad.

    So arbeitet Ihr Euch immer in Stücken am ganzen Auto entlang.

    Jetzt habt Ihr, wenn alles richtig gemacht, einen sauberen, kratzerfreien, glänzenden Lack vor Euch.

    Aber damit diese Freude lang anhält sollte ein Schutz auf diesen Lack und Eure Bemühungen aufgetragen werden, dazu lest den nachfolgenden Punkt.


    3. Wachsen / Konservieren

    Ihr habt Euren Lack in einem schönen Zustand vor Euch, den Ihr Euch lange vor Witterungsbedingungen schützen wollt. Dann muss eine Schutzschicht auf den Lack, das heißt ein Wachs auftragen.

    Wachs ist eine sehr dünne Schicht, die die Umwelteinflüsse von Eurem Lack fernhalten soll, Nebeneffekte schön abperlendes Wasser, schöner Glanz und anschließend leichtere Reinigung.

    Wachs könnt Ihr wieder mit Auftragpads (Meguiars APPLICATOR PAD) oder mit einem sehr weichen Pad für die Maschine auftragen.

    Nehmt eine kleine Menge Wachs (Meguiars NXT TECH WAX) und macht Sie auf das Pad und reibt dieses in kreisenden Bewegungen über den Lack und verteilt es auf dem Lack. Bei der Maschine reicht Stufe 2 ohne Druck. Es geht hier nur um das Verteilen des Produktes, um so weniger Überschüsse Ihr jetzt auf den Lack lasst umso besser lassen sich diese Produktrückstände abpolieren.

    Ihr könnt hier jetzt aber das ganze Auto behandeln, weil das Produkt antrocknen muss. Man sagt bei dem Tech Wax bei 18°C eine halbe Stunde.

    Ob es nach dem kompletten Auto einreiben schon bereit ist um abpoliert zu werden könnt Ihr wie folgt testen, ihr nehmt einen Finger und streift Ihn über den Lack. Fall es schmiert, ist das Wachs noch nicht ausreichend durchgetrocknet.

    Sobald das Wachs dann durchgetrocknet ist, poliert die überschüssigen Produktrückstände mit einem Microfasertuch vom Lack.

    Das oben genannte Tech Wax kann man auch in mehreren Schichten auftragen. Leider bleibt das Wachs nicht ewig am Auto und die Schutzschicht schwindet mit der Zeit. Wie schnell kommt auf die Wäschen und Umwelteinflüsse, Garagenparker, etc. an.

    Zwischendurch lässt sich das Wachs z.B. mit passendem Sprühwachs auffrischen.




    Da ich selber auch nur Amateur bin, aber in der letzten Zeit etwas Erfahrung gesammelt habe, wollte ich diesen Beitrag schreiben.

    Fall jemand Fehler entdeckt, bessere Vorschläge hat, immer her damit.
    Jeder ist verbesserbar.

    Wichtig ist auch, das Ihr die Anwendungshinweise auf Euren Produkt auch anschaut, die können abweichen von dem oben geschriebenen.



    MfG

    Beat
    Geändert von BeatMaster (30.03.2017 um 06:40 Uhr)
    Meine Nürburgring Edition (Kommentare erwünscht!) Wieder einen G Astra 25.09.19

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